Das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) wurde 2008 in Berlin als gemeinnützige GmbH gegründet. Es gehört der Bundesrepublik Deutschland als Alleingesellschafterin, vertreten durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV).
Aktuell wird am DBFZ in den Bereichen „Bioenergiesysteme“, „Biochemische Konversion“, „Thermo-chemische Konversion“ und „Bioraffinerien“ geforscht.
Zielgruppen der Ergebnisse der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten sind die Fachöffentlichkeit und hier insbesondere der Bereich der Land- und Forstwirtschaft, die Wirtschaft im Bereich Biomasse/Bioenergie und letztlich natürlich der Endverbraucher, der ein großes Interesse an einer umwelt- und klimaverträglichen, ökonomisch darstellbaren und sozial verträglichen Bioenergiebereitstellung hat. Hinzu kommen neben dem BMELV andere Bundes- und Landesministerien sowie weitere staatliche und nichtstaatliche nationale und internationale Organisationen, mit denen das DBFZ kooperiert.
Das Ziel der Forschungsarbeit des DBFZ besteht darin, das Wissen um die Möglichkeiten und Grenzen einer energetischen Nutzung der Biomasse zu erweitern.
Das DBFZ nutzt bereits Gebäude auf dem Leipziger Gelände an der Torgauer Straße, diese stellen sich als Ansammlung verschiedenartiger Büro- und Laborgebäude aus den 1960er/70er Jahren und einigen ergänzenden Bauten dar, die erst seit kurzem fertig gestellt sind.
Die geplanten Neubauten beinhalten weitere Technikumsflächen und Labore sowie einen Büro- und Seminarbereich mit einer Bruttogeschossfläche von insgesamt rund 20.000 m². Neben den funktional-technischen Aspekten sollen die Gebäude der hohen Bedeutung des DBFZ als richtungsweisender Forschungseinrichtung des Bundes gerecht werden und mit den südlich angrenzenden Gebäuden des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung UFZ einen Wissenschaftscampus bilden. Dabei werden im Hinblick auf eine angemessene Außendarstellung des DBFZ attraktive stadträumliche und architektonische Lösungen umgesetzt, die die gewünschte Imagebildung eines Innovations- und Wissenschaftsunternehmens auf dem Gebiet der Biomasseforschung bekräftigen.
Leitidee des Entwurfes ist das Schaffen der Erlebbarkeit der vielschichtigen technischen, funktionalen und öffentlichkeitsbezogenen Aufgaben des Deutschen Biomasseforschungszentrums. Städtebau, Architektur, Erschließung und Konstruktion dienen Nutzern und Besuchern die wissenschaftliche Arbeit und deren öffentliche Vermittlung im Rahmen eines angenehmen, motivierenden und nachhaltigen Umfeldes zu erfüllen.
Das Zusammenspiel der Baukörper aus Büroturm, Technikum und Seminarbereich formuliert zur Torgauer Straße einen städtebaulichen Identifikationspunkt. Windrad und Sonnenkollektoren zeigen bildhaft zentrale Elemente regenerativer Energien und beziehen sie gestalterisch wirkungsvoll ein. Zum Innenbereich des Gesamtareals spannen Neu- und Bestandsbauten als Ensemble einen Zentralplatz auf, der das Gelände städtebaulich und funktional ordnet.
Der Büroturm definiert nach außen zur Torgauer Straße und zum inneren des Geländes den zentralen Zugang für Mitarbeiter und Besucher. Er definiert städtebaulich Hauptzugang und Hauptzufahrt. Die durchgängigen Höhen der einzelnen Ebenen über alle Baukörper stellen in Verbindung mit den Aufzügen die barrierefreie innere und äußere Erschließung sicher.
Die Trennung von Lieferverkehr ins Geländeinnere und Besucher- wie Mitarbeiterverkehr ist von der Torgauer Straße ablesbar. Über den Vorplatz betreten Mitarbeiter und Besucher an zentraler Stelle das Forschungszentrum. Das Atrium des Büroturms bietet Ausblick und Orientierung auf den öffentlichen Seminarbereich und die ab hier zugangsgesicherten Innenbereiche.
Atrium und Foyer des Seminarbereichs sowie die Magistrale des Technikums bilden mit ihren Sichtbezügen und angegliederten Kommunikationszonen das Rückgrat einer kommunikationsfördernden Architektur.
Innerhalb des Technikums bietet die Magistrale eine hohe funktionale Verzahnung der Herzstücke des DBFZ. Die den Hallen gegenüberliegenden Lagerflächen, Werkstätten und Labore sind so den ihnen funktional zugehörigen Bereichen von biochemischer Konversion, Bioraffinerie und thermochemischer Konversion zugeordnet, dass gemeinsame Nutzungen sowie künftige ggf. veränderte Anforderungen ohne bauliche Maßnahmen flexibel mit kurzen Wegen erfüllt werden. Die unmittelbar über den Laboren positionierten Technikflächen erlauben die einfache Nach- und Umrüstung insbesondere der Labortechnik ohne den Bedarf neuer Trassen auszulösen.
Die freigehaltene Reservefläche im Südosten des Technikums ermöglicht dessen Erweiterung in gleicher baulicher Struktur.
Modell in Ebenholz